Long Story Short

Dieser Film ist ein Destillat aus über 100 Interviews, die die Medienkünstlerin Natalie Bookchin in Obdachlosenheimen, Essenstafeln, Alphabetisierungskursen und Jobcentern in Kalifornien aufgezeichnet hat. Die ProtagonistInnen reden darüber, warum sie arm sind, wie es sich anfühlt und was sie denken, was geändert werden müsste. Was aus diesen individuellen Zeugnissen entsteht, ist jedoch etwas ganz Unerwartetes. Die Bilder werden auf bis zu Passbildgröße verkleinert und reihen sich zahlreich aneinander auf der Leinwand. Die Sprache wird strukturiert und choreografiert und gemeinsam mit den Bildern in eine vielstimmige Partitur verwandelt. Aus Einzelschicksalen formt sich ein Chor, der die Mechanismen der Verarmung unüberhörbar besingt und zu einem Appell der Kollektivität und Solidarität aufschwingt.

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Natalie Bookchin ist eine Videokünstlerin, deren Arbeiten international gezeigt und ausgezeichnet worden sind, u.a. von LACMA, PS1, MassMOCA, the Walker Art Center, the Pompidou Centre, MOCA LosAngeles, the Whitney Museum, the Tate. 1998-2015 lehrte sie im Photography & Media Program an der Cal Arts in Los Angeles. Zurzeit lebt sie in Brooklyn und ist Professor of Media an der Mason Gross School of the Arts at Rutgers University. Filme: LOCATION INSECURE (2006), ROUND THE WORLD (installation, 2006), ZORNS LEMMA 2 (2007), TRIP (2008), PARKING LOT (2008), MASS ORNAMENT (installation, 2009), NOW HE’S OUT IN PUBLIC AND EVERYONE CAN SEE (2012), TESTAMENT (installation, 2016/2009).