Täglich donnern durch das kirgisische Dorf Barskoon riesige LKWs mit einer tödlichen Fracht: Zyanid, eine hochgiftige Chemikalie, mit deren Hilfe in der nahe gelegenen Kumtor-Mine Gold abgebaut wird. 1998 stürzt einer der LKWs in den Fluss des Dorfes, Menschen sterben und Hunderte von Dorfbewohnern erkranken. Sieben Jahre später – in denen die kirgisische Regierung nichts unternommen hat – beginnen mutige Frauen ihren Kampf für die Rechte der Opfer. Erkingül und ihre Mitstreiterinnen gründen eine kleine Umweltorganisation, blockieren die Zufahrt zur Mine und schaffen es schließlich, 3,7 Mio. US-Dollar Entschädigung von der kirgisisch-kanadischen Goldmine zu erstreiten.
Als im Frühjahr 2010 eine Revolution die Regierung von Präsident Bakijew stürzt, sind die Frauen ganz vorne mit dabei. Erkingül gelingt nach den ersten demokratischen Wahlen der Sprung ins Parlament, und sie führt ihren Kampf gegen die Goldmine als Politikerin weiter. Ihre Freundinnen bleiben im Dorf zurück.
Humorvoll und mit großer Nähe zu den Aktivistinnen zeigt der Film das politische Engagement der Frauen, ihr Ringen um Gerechtigkeit und das Leben und Überleben in einem kirgisischen Dorf. (Berlinale 2014)
Mirjam Leuze
geboren 1964 in Nürtingen, Deutschland, studierte in Köln und Bischkek, Kirgisistan, Ethnologie, Theater-Film- und Fernsehwissenschaft. Ein Jahr lang forschte sie in drei Dörfern in Kirgisistan. Sie lebt und arbeitet als Journalistin, freie Filmemacherin und Trainerin für Participatory Video in Köln. FLOWERS OF FREEDOM ist ihr erster langer Dokumentarfilm.