SUR LE TRACES DU RENARD PALE

Der Film erzählt das intellektuelle Abenteuer des Lebens von Marcel Griaule, dem eigentlichen Begründer ethnographischer Feldforschung in Frankreich, der seine wissenschaftliche Tätigkeit den Dogon zuwandte, seit er sie 1931 zum ersten mal kennenlernte. Griaule machte die Welt mit den außerordentlich komplexen Vorstellungen der Dogon bekannt, die die Ansichten vom ‘primitiven’ Afrika ad absurdum führten. Als er 1956 in Paris starb, erwiesen ihm die Dogon eine außergewöhnliche Ehre: Sie hielten für ihn in Sanga traditionelle Begräbnisfeierlichkeiten ab und bestatteten eine Puppe. Nach dieser Beschwörung der Vergangenheit wendet sich der Film den fortlaufenden wissenschaftlichen Forschungen im Dogongebiet zu. Seit 1937 war Germaine Dieterlen die engste Mitarbeiterin Griaules. Jean Rouch filmte bei den Dogon seit 1951. Wir finden beide im Januar 1983 in Sanga, wo sie einen neuen Film über den Anfang der Welt beginnen.… (M. Friedrichs et aL(Hrsg) 100 ethnographische Filme, München 1985)

UNE REPUBLIQUE DEVENUE FOLLE - RWANDA 1894-1994

1954 drehte Luc de Heusch seinen ersten Film über die Beziehungen zwischen Tutsi-Hirten und Hutu-Feldbauern im alten zentral-afrikanischen Königreich Ruanda. In seinem neuesten Film rekonstruiert er die jüngere Geschichte des Landes: Von der Kolonisierung durch die Deutschen und Belgier und dem Unabhängigkeitsdrama bis zur Machtergreifung G. Kayibandas und der Diktatur J. Habyarim-anas. Der Film möchte das Gesicht einer zunächst durch die Kolonisation und dann durch das republikanische Regime deformierten Gesellschaft aufzeigen. Im Gegensatz zu dem durch Desinformation geprägten Bild in der öffentlichen Meinung, ist der Genozid nicht die letzte Episode eines Kampfes zwischen zwei verschiedenen »ethnischen Gruppen«. Hutu und Tutsi formierten sich lange zuvor in einer Nation, in der die Bewohner dieselbe Sprache sprachen, dieselbe Religion ausübten und gleichermaßen den sakralen König als Autorität anerkannten. 

SUR LES TRACES DU RENARD PÂLE

Auf den Spuren des bleichen Fuchses;
Nachforschungen im Land der Dogon 1931-1983

Der Film reflektiert die »intellektuellen Abenteuer« Marcel Griaules, dem Begründer ethnologischer Feldforschung in Frankreich. Seit 1931 widmete er sein Leben der Erforschung der Dogon in Mali, einem der bekanntesten Völker in Westafrika. Als Griaule 1956 in Paris starb, erwiesen ihm die Dogon in Sanga eine außergewöhnliche Ehre: sie richteten eine Totengedenkfeier für ihn aus und bestatteten symbolisch eine Puppe. Im Januar 1983 begegnet de Heusch in Sanga Germaine Dieterlen – der engsten Mitarbeiterin Griaules – und Jean Rouch, der seit 1951 regelmäßig bei den Dogon filmt. Sie beginnen gemeinsam ihren neuen Film über die Wurzeln des tricksterähnlichen Helden »bleicher Fuchs«, dem Störenfried, dem Meister der Unordnung. 

RWANDA - TABLEAUX D’UNE FEODALITE PASTORALE

Der Film rekonstruiert die sozialen Beziehungen zwischen Hutu-Feldbauern und Tutsi-Hirten im Königreich Ruanda (Rwanda) nach 1900, zu einer Zeit als die Kolonisation im Land noch nicht so spürbar war. Misago, ein armer Bauer, verliert seine Kuh und geht zum Gehöft des Lehnsherren, dem er verpflichtet ist. 

LES AMIS DU PLAISIR TRENTE ANS APRÈS

Es ist dreißig Jahre her, daß Luc de Heusch mit seinem Team in dem kleinen Dorf Moulbaix die Einwohner bei ihrer Arbeit und ihrer Theaterleidenschaft filmte. Nun kehrt Luc de Heusch zurück, um die »Alten« zu besuchen und mit ihnen gemeinsam den hundertsten Geburtstag der Theatergruppe zu begehen. Die Landwirtschaft hat durch die Mechanisierung eine große Umwälzung erfahren. Das soziale Leben ist aber wie früher immer noch sehr intensiv: Fanfarenzüge, Chöre etc.. Aber vor einigen Jahren hat Alain, ein professioneller Schauspieler, den Hof seiner Großeltern in ein Varieté umgewandelt: La Chamarée. 

LES AMIS DU PLAISIR

Ethno-Fiction: Ein soziologisches Portrait eines kleinen Dorfes in Belgien und der Liebe ihrer Einwohner zum Amateurtheater. ‘Les Amis du plaisir’ wurden 1895 gegründet. Ihr Regisseur ist der sehr dynamische Néry Lefèvre, Bauer und Bürgermeister. Das Zentrum des Gemeinschaftslebens ist das Café ‘Le Palace’, in dem sich ein Festsaal befindet. Diesen November proben die Schauspielerinnen und Schauspieler ein Boulevardstück aus Paris, das am Ende des letzten Jahrhunderts spielt. Während der Aufführung kommt die Kuh des Bürgermeisters nieder… 

LES GESTES DU REPAS

Mit diesem satirisch ethnographischen Film werfen wir einen Blick auf Menschen die essen. Wir verbringen ein Achtel unseres Tages mit dem Einnehmen von Mahlzeiten. Der alltägliche Essrhythmus in Brüssel, ein Hochzeitsessen, ein Leichenschmaus. Ein Festtagsschmaus auf dem Lande, die kulinarischen Festlichkeiten zu Weihnachten und dem Neuen Jahr. Vom Anbruch eines Tages bis zum Ende des Jahres, die Einsamkeit und das Zusammensein, die Armut und der Über-fluß. Dieser Film ist in gewisser Weise ein Portrait Belgiens. 

Sur les traces de renard pale, recherches au pays Dogon 1931-1983

Der Film erzählt das intellektuelle Abenteuer des Lebens von Marcel Griaule, dem eigentlichen Begründer ethnographischer Feldforschung in Frankreich, der seine wissenschaftliche Tätigkeit den Dogon zuwandte, seit er sie 1931 zum ersten Mal kennenlernte. Als Griaule 1956 in Paris starb, erwiesen ihm die Dogon eine aussergewöhnliche Ehre: Sie hielten für ihn in Sanga traditionelle Begräbnisfeierlichkeiten ab und bestatteten eine Puppe. Nach dieser Beschwörung der Vergangenheit wendet sich der Film den fortlaufenden wissenschaftlichen Forschungen im Dogon-Gebiet zu. Seit 1937 war Germaine Dieterlen die engste Mitarbeiterin Griaules. Jean Rouch filmte bei den Dogon seit 1951. Wir finden sie beide im Januar 1983 in Sanga, wo sie einen neuen Film beginnen über den Anfang der Welt. Auf den Bandiagara-Klippen entfaltet sich ausserhalb der Zeit, markiert durch die unangepassten Taten des “Bleichen Fuchses”, des tricksterähnlichen Helden der Dogon-Mythologie. Mythische Zeit ist hier Präsens. (Festival Katalog 1987)