Wives

Der Haushalt eines islamischen Gelehrten. Seit 46 Jahren diente Alhajji Ibrahim Gonji als Richter des Sultanats von Ngaoundéré im Norden Kameruns. Weiterhin erteilt er religiösen Unterricht und widmet sich Koranstudien. WIVES entstand komplett innerhalb seines Anwesens und verfolgt das Alltagsleben und die Beziehungen in einer polygamen Familie. Der Film wendet sich besonders den Frauen dieser Gemeinschaft zu. In intensiven Gesprächen berichten sie über ihre jeweiligen Geschichten, über Abläufe und Regeln im Haushalt, und auch Probleme untereinander kommen zur Sprache.

Diesem Film, gedreht in den Jahren 1997-2001 und erst kürzlich geschnitten, gelingt ein tiefer Einblick in das soziale Gefüge der Gesellschaft dieser Region, wo die Menschen abseits von den Landeszentren auf ihre Weise damit kämpfen, moderne Formen der Erziehung zu akzeptieren und der Marginalisierung und Verarmung etwas entgegen zu setzen. In den letzten Jahren waren sie auch bedroht durch die Übergriffe von Boko Haram.

The Château

Al Hajji Mohamadou Ousmanou Abbo ist einer der reichsten Industriellen in Kamerun. Lisbet Holtedahl begleitete ihn über mehr als zehn Jahre, um dieses Porträt zu erstellen. Als roter Faden im Film spinnt sich der Bau eines spektakulären Palastes, der am Rand seiner Heimatstadt Ngaoundéré im Norden Kameruns entsteht.
Al Hajji ist oft auf Reisen aus verschiedensten Gründen, oft in Frankreich und Italien, wo er Geschäftskontakte pflegt und Luxusgüter für den Palast bestellt. In Kamerun empfängt er Bittsteller und verhandelt mit lokalen Unternehmen und Autoritäten. Immer wieder trifft er die europäischen Bauleiter, erteilt Anweisungen auf der Baustelle. Und zwischendurch kümmert er sich, fast ähnlich geschäftsmäßig, um seine vielen Frauen und noch zahlreicheren Kinder.
Mit diesem detailreichen Porträt gelingt dem Film eine vielschichtige Bestandsaufnahme des komplizierten Verhältnisses zwischen Arm und Reich innerhalb Afrikas, als auch zwischen dem globalen Süden und Norden. Nicht von einer nüchtern wissenschaftlichen Warte, sondern in der persönlichen Annäherung an einen Menschen.