WOUBI CHÉRI

WOUBI CHÉRI ist ein Dokumentarfilm, der uns am schwulen Leben in der Elfenbeinküste teilhaben läßt. Mehrere Personen werden uns vorgestellt, darunter Vincent, ein traditioneller Geschichtenerzähler, und Barbara, die überschwengliche Präsidentin des örtlichen Transvestiten-Vereins. Mit ihnen reisen wir zwischen Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, und kleineren Dörfern im Hinterland umher.

WOUBI CHÉRI läßt uns ein schwules Afrika entdecken, das schon immer existiert hat, aber das nun zum ersten Mal das Schweigen bricht. Dort, wo sie wie in Zimbabwe brutal unterdrückt werden, richten sich die Schwulen in den unteren Schichten der Gesellschaft ein und machen sich unsichtbar. Doch nicht überall sind sie dermaßen marginalisiert, vor allem in der städtischen Elfenbeinküste sind sie ein sichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Die ‘Woubis’ und die ‘Yossis’ der Elfenbeinküste (im örtlichen schwulen Slang: die »Verrückten und ihre Männer«) erzählen von ihrem Alltagsleben mit viel Humor und Emotionen, aber auch Kampfgeist und traditionellem afrikanischen Bewußtsein. Die Protagonisten des Films lassen uns ihre kulturelle und sexuelle Identität so entdecken, wie sie selbst sie wahrnehmen und erleben. Hier gelten andere Parameter als im Westen, und die Erfahrungswelt schwuler Afrikaner verändern westliche Vorstellungen darüber was ‘gay’ und ‘straigth’ sein könnte. 

Philip Brooks und Lauren Bocahut arbeiten zusammen als Filmregisseure und -produzenten ihrer eigenen Produktionsfirma ‘Dominant 7’. Filme: UNE JOURNÉE PORTÉE DISPARUE von P. Brooks und Alan Hayling (1993); TALONS ET POINTES von P. Brooks und K. Ataman (1994); GAY A TOUT PRIX (1997)