Elephant´s Dream

Drei Protagonisten repräsentieren die „öffentliche Hand“ der Demokratischen Republik Congo: eine Postangestellte, ein Bahnbeamter, ein Feuerwehrhauptmann. Während ihr Job vor allem aus Warten und vielleicht mal Fegen besteht, kommentieren sie aus dem OFF den Zustand ihres Landes. Die Post ist ein menschenleerer Art Déco-Prachtbau aus der Kolonialzeit, auf den Gleisen des alten Bahnhofs wächst Gras und weiden Ziegen, das Feuerwehrhaus ist vor Jahren abgebrannt, es wird unter freiem Himmel trainiert.

Die Postangestellte blickt hoffnungsvoll dem Computerzeitalter entgegen, eine chinesische Firma hat investiert, demnächst wird es Money Transfers geben. Draußen in der Stadt toben das Verkehrschaos und der vermeintliche Aufschwung, riesige billboards wie in Amerika verkünden Triumph und Renaissance. Im Innern, in den Institutionen herrscht lähmender Stillstand. Infrastruktur aufzubauen, rentiert sich nicht für ausländische Investoren.

Dem Regisseur ist eine schillernde, surreal anmutende Momentaufnahme aus Zentralafrika gelungen, die den Ballast der Geschichte komprimiert, ohne in die bekannten Bahnen über den Krieg und die Ausbeutung zu verfallen

The film is a lesson in resilience, devotion. An ode to the invincible obstinacy, full of poetry reflecting the after-effects of Mubutism – showing how in a disastrously governed, yet organized chaos, one’s mental hygiene manages to prevail.” (Baloji)

Kristof Bilsen

schloss 2002 ein Filmstudium in Brüssel ab und arbeitete als Kameramann, Editor und Theaterregisseur. Es folgte ein Masterstudium für Dokumentarfilm an der National Film and Television School (UK). 2010 nimmt er an einem Workshop von Werner Herzog in Los Angeles teil. 2012 wurde er zur Teilnahme am Berlinale Talent Campus ausgewählt. Er ist Mitbegründer des Filmkollektivs Kitchen Sink und lebt in Antwerpen und London. Kurzfilme: u.a. THREE WOMEN (2005); NZOKU YA PEMBE (2011), THE PERFECT BELGIAN (2011).