Kilometer um Kilometer, soweit das Auge reicht, überzieht an der andalusischen Mittelmeerküste ein Meer aus weißem Plastik die Landschaft. Unter den heißen Planen dieser Treibhäuser ernten Wanderarbeiter aus Marokko, Rumänien, Mali und Senegal bei flirrender Hitze bis über 40 Grad Obst und Gemüse für die Küchen Europas. Sie verdingen sich hier als Tagelöhner für erbärmlich wenig Geld und -wie die meisten dieser Landarbeiter -erhalten sie keinen Arbeitsvertrag. Jawad Rhalib erzählt die persönliche Geschichte dieser Menschen und nimmt den Zuschauer mit in ihre selbstgebauten Behausungen aus Karton und Plastik zwischen schlammigen Wegen und verrottendem Müll. Egal, wie es den Immigranten in ihrer Heimat ging – hier erwartet sie kein besseres Los. Doch die Treibhäuser El Ejidos sind für die „Sans Papiers“ das Tor zum Westen. Was aber am Ende bleibt, sind neben eindrücklichen Bildern die Ohnmacht gegenüber dieser von allen Seiten der Gesellschaft tolerierten Ausbeutung und der Beigeschmack, den das Gemüse aus Südspanien nun hat.
Jawad Rhalib, 1965 in Marokko geboren, studierte Kommunikation und Journalismus in Belgien, er arbeitet in Marokko und Frankreich, vor allem zu Menschrechts-und sozialen Themen. Filmauswahl: INDIAN INSIGHTS, (1997), IN THE NAME OF THE COCA (1999), VIETNAM NOW (2000), THE NEW SOUTH AFRICA (2001), MADAGASCAR THE STOLEN YEARS (2002), EL EJIDO, THE LAW OF PROFIT (2006,) THE DAMNED OF THE SEA (2008).
Preise: Bester Dokumentarfilm FESPACO (2007), Amnesty International Award, Reykjavik International Film Festival (2007).