Terminänderung: Die Filmvorführung findet am Sonntag, 21.05. um 11:30 statt (nicht wie geplant um 10:30)
Hexerei ist eine soziale Realität in Subsahara-Afrika. In Brazzaville sind die Gerichte voll von Fällen, in denen Voodoo-Rituale, Zauberer, Geister und andere unsichtbare böse Kräfte eine Rolle spielen. Der Film dokumentiert die Arbeit eines traditionellen Gerichts, welches sich in erster Linie als Versöhnungsgericht sieht. Um die Schuldigen zu überführen, können die Richter “den Unsichtbaren” befragen - Hellseher, die die Identität des Zauberers enthüllen. Danach entscheiden die Richter, welches Ritual zur Lösung des Konflikts durchgeführt werden soll. Diese Phase des Geisterurteils wird von den Richtern als Ordalie bezeichnet. Im Europa der Inquisition wurde mit einer Ordalie das Urteil über eine Person dem Göttlichen übergeben.
Hadrien La Vapeur, nachdem er zehn Jahre dem Regisseur Philippe Garrel assistiert hat, wendet er sich der Realisierung von Experimentalfilmen und fotografischen Arbeiten zu. 2009, auf der Suche nach verlassenen Gebäuden in Rio de Janeiro, gerät er zufällig in ein Besessenheitsritual. Diese Begegnung mit den Geistern bringt sein Weltbild durcheinander und veranlasst La Vapeur, die Beziehungen, die Menschen mit unsichtbaren Wesenheiten eingehen können, zu erforschen.
Corto Vaclav, studierte Anthropologie an der Universität Paris Nanterre. Er entdeckte das Werk von Jean Rouch und arbeitete für das Komitee für ethnografischen Film. Dort lernt er Hadrien La Vapeur kennen, der einen Tontechniker für eine Reise in den Kongo sucht. Sehr schnell verwandelte sich ihre Reise in eine initiatorische und vielschichtige Erkundung. Seitdem arbeiten die beiden gemeinsam an ihren Filmen. Filme: L’ÉTRANGE HISTOIRE DE PRINCE DETHMER (2018, 23 min), KONGO (2019).
Regie: Hadrien La Vapeur, Corto Vaclav
Kamera: H. La Vapeur, C. Vaclav, Y. Schreck
Produktion: Brother Films, Expédition Invisible