Kamerun, 2005. Ein Mann wird festgenommen, an einen abgelegenen Ort verschleppt, an einen Baum gefesselt und gemäß der kamerunischen Dorfjustiz zum qualvollen Hungertod verurteilt. Die schriftlose Anklage lautet: schwarze Magie, Zauber gegen Dorfbewohner, sozial inakzeptables Verhalten. Wer ist der Kläger, wer der Richter? In der kaum zehnminütigen Darstellung dieser komplexen Verwicklung lässt der Regisseur viele Fragen offen, die nicht zuletzt auch sein Verhalten in den Fokus der Kritik rücken. Die letzten Stunden eines sterbenden Ausgestoßenen zu filmen, ein rechtloses Schicksal tatenlos zu akzeptieren und diese Bilder in solch einer Weise zu veröffentlichen, führt zweifelsohne zu kontroversen Debatten.
Francesco Uboldi, geboren 1977. Filmemacher und Dozent für neue Medien und Video an der Universität Mailand.