Nachdem die Hip-Hop-Bewegung aus den USA nach Europa kam, hat sie natürlich irgendwann Afrika erreicht. Dakar und Abidjan sind die Pionierstädte dieser Bewegung im frankophonen Westafrika. Konfrontiert mit sozialen, wirtschaftlichen und politischen Problemen, beschreiben RapperInnen beider Städte die Schwierigkeiten ihres alltäglichen Lebens. Sie repräsentieren einen wichtigen Teil der afrikanischen Jugend, die dabei ist, neue Wege zu gehen…
After spreading through the United States and Europe, the Hip-Hop movement has reached Africa. Dakar and Abidjan are on the forefront of the movement. Confronted with social, economic and political problems, rappers from the two cities describe the difficulties of everyday life. They represent a generation of African youth determined to break new ground make it.
»Es gibt viele, die die Amerikaner oder die Weißen nachahmen möchten. Sie wollen wie sie rappen, aber wir sind schwarz. Wir sind Afrikaner und hier geboren. Die anderen sind im Rap geboren. Für uns ist es die beste Lösung, davon zu erzählen, was um uns herum passiert. Jeder kann rappen. Die Hälfte unseres Albums ist in unseren Sprachen Dessa und Wati. Aber wir müssen uns auch der internationalen Sprache bedienen, um viele Leute zu erreichen, weil wir etwas zu sagen haben und versuchen, positive Dinge zu vermitteln.« (Sakhapata Boys)
»In Dakar sieht man heutzutage viele Jugendliche, die keine Arbeit haben. Viele sind kurz davor, die Schule aufzugeben, weil sie einfach nicht das nötige Geld haben. Sie daran zu erinnern, bedeutet für uns, ihnen zu sagen, daß es eine Zukunft gibt, für die man wirklich die Augen öffnen und sich mit der Situation auseinandersetzen muß. Dazu braucht man eine Grundlage und das ist die Kenntnis der mündlich überlieferten Tradition.« (Kantiolis)
»Hier in Afrika gibt es viele Frauen, die nur kurz zur Schule gegangen sind, viele von ihnen sind Analphabetinnen. Die meisten Männer dagegen waren länger auf der Schule. Die Männer glauben, sie seien besser als wir, deshalb entscheiden sie dauernd für uns. Aber das wird sich ändern, die Zeit wird kommen für uns.« (Adjamtala Fusion)
Bouna Medoune Seye ist Fotograf und Regisseur; er lebt in Dakar, Senegal; Filme, BANDIT CINEMA (1992); SAÏ SAÏ BY – DANS LES TAPATS DE DAKAR (1994)