Drei junge Paare aus Teheran machen sich fröhlich auf zu einem Wochenende am Kaspischen Meer. Neben ihren Kindern ist auch der in Deutschland lebende Ahmad mit dabei, nach einer gescheiterten Ehe auf der Suche nach einer neuen Frau. Deshalb bringt Sepideh auch Elly mit, die hübsche Kindergärtnerin ihrer Tochter. Ihr heimlicher Plan, sie mit Ahmad zu verkuppeln, bietet den anderen eine großartige Plattform für Scherze und Anspielungen. Scheinbar dadurch fühlt sich Elly jedoch nicht richtig wohl und möchte am liebsten schnell nach Hause, wird aber von der Freundin zum Bleiben überredet. Als am zweiten Tag die Männer Volleyball spielen und die Frauen shoppen gehen wollen, bietet Elly an, auf die Kinder aufzupassen. Plötzlich jedoch treibt einer der Jungen leblos im Wasser. Offenbar war Elly am Strand unaufmerksam. Kaum ist der Kleine gerettet, bemerkt die Freundesclique, dass Elly verschwunden ist. Eine Suche beginnt, aber mehr und mehr unterlaufen Ängste und Vorurteile das gemeinsame Handeln. Die leicht überdrehte Fröhlichkeit des vergangenen Abends weicht einer immer bedrohlicher erscheinenden Atmosphäre.
„Als vor anderthalb Jahren die grüne Revolution in Iran scheiterte, lag eine wichtige Ursache für das Misslingen dieser Protestbewegung darin, dass die Funktionseliten dem Staat die Treue hielten: die Beamten, Geschäftsleute, Ladenbesitzer und höheren Angestellten. Über ihre Gründe kann man ausführliche Analysen anstellen. Asghar Farhadi hat einen Film darüber gedreht. Er enthält keine einzige politische Meinungsäußerung, keinen einzigen Politikernamen, keinen einzigen Satz über Freiheit und Diktatur. Aber er spricht“. (FAZ)
Mit mehr als 1 Million iranischer Zuschauer wurde ELLY zu einem der erfolgreichsten Filme der vergangenen Kinosaison. Preise: Tribeca Film Festival, Silberner Bär (Berlin 2009), Internationales
Fajr-Filmfestival (2009)
Asghar Farhadi, geboren 1972 in Isfahan, Iran. Studiert Filmregie an der Universität Teheran und dreht Ende der 80er Jahre erste Kurzfilme. Arbeit als Autor und Theaterregisseur. 2001 schreibt er das Drehbuch zu LOW HEIGHTS von Ebrahim Hatamikia. 2003 entsteht sein mehrfach prämiertes Regiedebüt DANCING IN THE DUST. Filme (Auswahl): BEAUTIFUL CITY (2004), FIREWORKS WEDNESDAY (2006). Farhadi hat auf der Berlinale 2011 den Goldenen Bären für seinen Spielfilm NADER AND SIMIN, A SEPARATION erhalten.