Der Filmtitel deutet es an: bei dem Film geht es weniger um die ‘Baruya’ selbst, die im östlichen Hochland von Papua Neuguinea leben, sondern um das Portrait eines Ethnologen bei der Arbeit. Es ist einer der ganz wenigen Filme in diesem Genre, der den Prozeß der Feldforschung selbst zum Thema macht, die Art und Weise, wie Ethnologen oder Kulturanthropologen ihre Daten gewinnen und zu ihren Interpretationen fremder Kulturen gelangen. Der französische Anthropologe Maurice Godelier, der vor allem durch seinen marxistischen Forschungsansatz bekannt geworden ist, wird im Jahre 1969 beim Sammeln von Felddaten gezeigt. Im Wechsel von Interview und filmisch dokumentierter Feldforschung wird die Methode und die Einstellung zu den Papuas von Maurice Godelier erkennbar. So versteht Godelier nicht, was die Baruya zu seinen Anweisungen sagen, wie sie auf ihn schimpfen, weil er sie einen Baum mit dem nicht mehr gebräuchlichen Steinbeil fällen läßt. Godelier bleibt immer ein Außenstehender. Nicht zuletzt auch deshalb, weil er das Lager der menstruierenden Frauen aufsuchen darf, was allen Papua-Männern strengstens untersagt ist. In den 1981 entstandenen Interviews reflektiert Godelier über seine eigene Arbeit bei den Baruya, gesteht seine Irrtümer ein und gewichtet seine Interpretationen anders.
Interessant ist der Entstehungsprozeß des Filmes. Unter den Beteiligten finden wir die Anthropologen und Filmemacher Allison und Marek Jablonko, die sich mit einem Anthropologen zusammengetan hatten, der ein Interesse daran hat, und dies ist selten genug, daß bestimmte Aktivitäten dokumentiert werden. Viele Jahre später nahmen sich mit Stephen Ollson und Scott Andrews, zwei weitere Anthropologen und Filmemacher des Materials an und stellten zusammen mit den Ja-blonkos den Film in seiner endgültigen Fassung fertig. (Festival Katalog 1989)