PINKASDREAM

Pinkas’ Traum

Ruth Walk
Israel 1998 | 52 Min. | BetaSP, OmeU

Pinkas, ein 75-jähriger Landarbeiter im Moshav Rehov im Beit Sh’an Tal, wacht eines Morgens von einem Traum auf, in dem ihm seine Schwester Simha erschienen ist. Er hat sie seit seiner Einwanderung aus Kurdistan nach Israel vor 50 Jahren nicht mehr gesehen. Sein Traum läßt ihn nicht in Frieden und er tritt eine lange Reise zu seinem Geburtsort an, einem abgelegenen Dorf im kurdischen Bergland. Er findet tatsächlich seine lange verloren geglaubte Schwester und ihren muslimischen Ehemann. Auf der Stelle beschließt Pinkas, seine Großfamilie aus Kurdistan nach Israel zu bringen. Und nun beginnt eine von einem Mann organisierte ‘Aliyah’ , in der Pinkas völlig aufgeht. Er findet einen neuen Lebensinhalt und mobilisiert alle seine Kräfte im Auftrag der wiederentdeckten Familie. Irgendwie schafft er es, 50(!) Mitglieder seiner Familie nach Israel zu holen und sie in umliegenden Dörfern unterzubringen. Täglich besteigt er seinen Taktor, um alle aufzusuchen. 

Als die Zeit vergeht, wird die harte Realität deutlich: Es ist schwierig, sich in ein neues Land einzugewöhnen, insbesondere als Muslim in einem jüdischen Staat, in dem eine lernintensive Konversion zum Judentum zwar nicht verpflichtend ist, aber der soziale Druck sie doch dazu zwingt. Das Überleben erscheint zunächst leichter, da man als Neu-Einwanderer von dem israelischen Sozialsystem profitiert. Aber die Sehnsucht nach dem Heimatdorf in Kurdistan ist nicht zu verdrängen… 

Die Fotografin Ruth Walk schloß 1993 ihr Studium an der ‘Hochschule für Film und Fernsehen’ in Tel Aviv ab. Seitdem dreht sie Dokumen-tarfilme für das israelische Fernsehen: 14 YEARS DON’T ERASE 27 (1993); YEHOSHUA BAR JOSEPH (1993);SARAH RAVID; A WOMAN ON THE RUN; THE ELCTRICITY PARK; THE BOY FROM NAHARIYA; TEL ROMEIDA; (Kurze Dokumentarfilme 1993-97); SONG OF THE VIOLETS (1995); BORN NEAR THE SEA (1995),