Die letzten Karawanen

Rene Gardi
Niger 1967 | 90 Min.

Zwischen Agades und Bilma ziehen seit Jahrhunderten die Tuaregkarawanen durch die Tenere-Wüste. Sie reisen zwischen dem Air-Bergland und dem Kaouar, in welchem die Salinen von Kalala bei Bilma liegen, rund 700 Kilometer weit durch eine vollständig vegetationslose Wüste, und sie finden unterwegs nur dreimal ein Wasserloch. Sie bringen aus dem zentralen Sudan Hirse, ohne welche die Menschen im Kaouar nicht leben könnten und tauschen sie gegen Salz, ohne das wiederum im Sudan keine Viehzucht möglich wäre.

Wie bedeutend dieser Salzhandel noch heute ist, beweist die Tatsache, daß alljährlich 25 000 Kamele die schreckliche Tenere-Wüste durchqueren. Der Film schildert breit den Karawanenbetrieb, dann die Salzgewinnung und den Handel zwischen den in Bilma ansässigen Kanurineger und den Karawanenleuten, den Tuareg aus dem Air. Er zeigt ferner das Leben der daheimgebliebenen Familienmitglieder, die mit den Herden am Südrande des Berglandes das Leben von viehzüchtenden Nomaden führen. Der Film soll den Zuschauer wie mein früherer Film “MANDARA” aus Nordkamerun mit einem Stück unbekanntem Afrika bekannt machen und es scheint, daß wir den ersten längeren Dokumentarfilm über die “Azalai”, die Salzkarawane, aufgenommen haben. Darin liegt auch sein wissenschaftlicher Wert für die Völkerkunde. (Festival Katalog 1987)