TRANSATLANTIK

Hans-Ulrich Schlumpf
Schweiz 1983 | 108 Min. | 35 mm, OmU

Auf einer Linienfahrt des Ozeandampfers ‘Eugenio C.’ von Genua nach Rio de Janeiro lernt der Zürcher Ethnologe Roger Wiedmer die Brasilianerin Zaira -Gelbert kennen. Er steckt in einer Lebenskrise und ist ausgebrochen aus seiner beengenden Umgebung. Er will die von Claude Lévy-Strauss in den ‘Tristes Tropiques’ beschriebene Reise zu den Indianern Amazoniens nach rund vierzig Jahren wiederholen und beginnt mit dem ersten Kapitel: ‘La fin des voyages’. Zaira Gelbert kehrt nach einem zweijährigen Europa-Aufenthalt zu ihren Wurzeln in ihre Heimat zurück.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden - die die elf Tage der Überfahrt währte - wird zum Dialog zwischen zwei Kulturen. Die Begegnung mit Zaira öffnet Wiedmer die Augen, jetzt nimmt er wahr: das Meer, das Schiff und vor allem die Passagiere mit ihren Geschichten. Er begegnet Emigranten, Poeten, Erstklasse- Passagieren, Touristen, Arbeitern, Priestern. Ein blinder Passagier - ebenfalls Schweizer - geht ihm zunächst recht auf die Nerven. Am meisten berührt Roger die Begegnung mit seinem Spiegelbild José, einem argentinischen Ethnologen, der aus gelebter Erfahrung vom Sterben der Indianer in den Wäldern Lateinamerikas berichtet.