The Nuer

Mitarbeit, Robert Gardner

George Biedenbach
USA 1971 | 75 Min. | 16 mm

Der Film THE NUER ist bei dem Stamm der ‘Ciengach’-Nuer, einem von 16 Stämmen, in ÄthIopien entstanden. In beschwörenden Bildern werden die Menschen, das Vieh und die Landschaft eingefangen. Es werden verschiedene Aspekte des häuslichen Lebens und einige ihrer Zeremonien gezeigt, die einen Einblick in ihr ökonomisches und soziales Leben als Viehhirtengesellschaft gestatten. In einem untertitelten Interview, das R. Gardner aufgenommen hat, kommt ein alter Mann zu Wort, der das Leben und die Bräuche der Nuer kommentiert. Die Nuer, die sich selbst ‘Naath’ nennen - ‘die, die Vieh haben’ - empfinden sich als ein besonderes Volk mit einem überlegenem Lebensstil. Ihre Existenz ist geprägt von dem Gezeitenrhythmus der Viehhaltung. Morgens gegen 10.30 fängt das Vieh an unruhig zu werden; der Tagesrhythmus beginnt. Die Männer und Knaben binden die Tiere los, und gemeinsam verläßt die Herde das Dorf, um zu den Weidegründen zu gelangen und bereits fünf Minuten später ist im Dorf Ruhe eingekehrt. Diese bleibt bis zur Abenddämmerung, bis die Herde zurückkehrt, erhalten. Die Nächte sind voller Sterne und erfüllt von berauschender Folklore. Robert Gardner empfand es als nicht einfach, die Nuer zu filmen, und doch war es für ihn ein visuelles Erlebnis zu beobachten, wie die Nuer anmutig ihre Würde entfalteten. (Festival Katalog 1989)