KORIAM’S LAWAND THE DEAD WHO GOVERN

Koriams Gesetz... und das Regime der Toten

Gary Kildea
Australien, Papua-Neuguinea 2005 | 110 Min. | BetaSP, OmeU

KORIAM’S LAW spielt in der Gegend der Jacquinot Bay in Neuguineas East New Britain Provinz. Hier trifft der australische Ethnologe Andrew Lattas den Philosophen und Informanten Peter Avarea aus dem Dorfe Matong, Pomio. Gestützt auf die lebendigen Dialoge stellt der Film das oft missverstandene kulturelle Phänomen des “Cargo-Cult” in einen globalen Zusammenhang. 

Die “Pomio Kivung-Bewegung” wurde 1964 durch den Stammesführer Koriam ins Leben gerufen. Obwohl offiziell verboten, versuchte diese Bewegung in ihrer politischen und religiösen Philosophie den Weg zu jener perfekten Existenz zu finden, den die weißen Kolonialisten zu kennen, aber eigennützig zu monopolisieren schienen. Kivung Führer durchforschten die Offenbarungen der Missionare nach versteckten Wahrheiten und Kodierungen. Sie durchleuchteten Aspekte der kolonialen Verwaltung, des Geldwesens und der Bürokratie nach Hinweisen für deren Machtgehalt. Koriams Hauptproblem bestand darin einen Weg zurückzufinden von jenem Urfehler der Ahnen, der seine Leute in diese unterjochte Lage gebracht haben musste. Er übernahm Teile des Christentums, suchte aber gleichzeitig einen engeren Kontakt zu den Vorfahren und flehte sie an, sich mit ihrer Rückkehr zu beeilen, auf dass die Ungerechtigkeiten und Demütigungen der Rassen enden mögen. 

In KORIAM’S LAW geht es um die heutigen Aktivitäten und Interpretationen der “Pomio Kivung- Bewegung”. Deren Führer wollen zeigen, dass ihre Bewegung sich zur Aufgabe gemacht hat, den Weg für den sehnsüchtig erhofften “Wandel” vorzubereiten und für eine bessere Gesellschaft im Hier und Jetzt zu arbeiten. Uraufführung 

Gary Kildea, geboren 1948 in Sydney. Er gehört zu jener Generation australischer Filmemacher (Ian Dunlop, Dennis O’Rourke, Bob Connolly, Robin Anderson u.a.), die sich gegenseitig inspirieren und oft auch zusammenarbeiten. Mit seinen Filmen, die geprägt sind von einem tiefen Respekt gegenüber den Protagonisten, hat er die Geschichte des 29 ethnographischen Films geprägt. Gary Kildea ist Leiter der Ethnographic Film Unit an der Australian National University (ANU). Filme (Regie): BUGLA YUNGGU (1972); BILONG LIVING BILONG OL (1973); TROBRIAND CRICKET (1974); WHERE DO WE GO FROM HERE? (1976); ILEKSEN (1978); CELSO AND CORA (1983); VALENCIA DIARY (1992); MAN OF STRINGS (1998); KORIAM’S LAW (2005).