POSSESSION

Die Islamisierung hat in Mali schon vor Jahrhunderten begonnen und gewinnt in heutigen Tagen zunehmend an Einfluß. In den Mynyanka-Dörfern jedoch, spielen Besessenheitskulte immer noch eine gewichtige Rolle. Die Besessenen verlieren die Kontrolle über sich, fallen in Trance, und die Mächte ‘Nya’ und ‘Nankon’ sprechen durch ihre Münder.

JOURS DE FÊTES

Um Koutiala, in einem großen Baumwollanbaugebiet Malis, erinnern Festlichkeiten mit ihren Liedern und ihrer Musik an die Zeiten, als das Jagen noch eine heroische Tat war und als die Schmiede noch selbst Eisenerz abbauten. Die Feste bieten auch den Possenreißern Raum, die jeden verärgern und beleidigen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden.

QUALITÉ DE LA MORT

Mynyanka Totenfeiern zeichnen sich durch einen stetigen Wechsel im Ausdruck von Trauer und Spott aus.

Die Trauer äußert sich im Singen pathetischer Lieder für die Toten und der Spott im Reißen derber Possen, begleitet von Tänzen in denen sich vitalste Energie entlädt.

Der Tod wird von den Mynyanka nicht negativ betrachtet. Er ist integriert in eine Kultur, die darauf basiert, daß eine Kommunikation zwischen dem Diesseits und der Welt der Ahnen und religiösen Mächte möglich ist. das Thema des Todes ist allzeit anwesend, sei es in den Spielen der Kinder oder in den Gedanken und Gesprächen der Ältesten.

LE TYIWARA

Im Zentrum des Tyi - Wara Kults stehen die berühmten Masken der Minyanka. Die Zeremonie wird einmal im Jahr zu Beginn eines neuen Anbauzyklus abgehalten. Die religiöse Macht, die über den Ablauf des Festes wacht, wird durch zwei Maskentänzer repräsentiert, deren Körper von einem schwarz eingefärbten Pflanzenfaserkleid bedeckt sind. Auf den Köpfen thronen die pompösen hölzernen Maskenaufsätze, welche Antilopenköpfe darstellen. Ihr Tanz beschwört die Dämonen, die nach einem Mythos den Menschen den Felbau schenkten.

A ZENANA - SCENES AND RECOLLECTIONS

In indischen Palästen liegen die Frauengemächer, Zenana genannt, in den unzugänglichsten Flügeln. Bis vor kurzem lebten die zum Palast gehörenden Frauen hinter abschirmenden Mauern und bronzenen Toren, die des nachts verriegelt wurden.

Der Film erzählt vom Leben der Frauen in Dhrangadra im nördlichen Indien, dem Sitz und Machtzentrum der Jhala -Rajputs seit dem 11. Jahrhundert bis 1947. Der Film stützt sich auf Lieder, Tänze und Geschichten, welche die Frauen erzählen. Eine der Hauptfiguren ist die Maharani selbst, die Mutter des Filmemachers. Sie und die anderen stellen Überlegungen an zur traditionellen Frauenrolle, zu ihrem früheren Eingeschlossensein, der Purdah, und zum Ideal der weiblichen Reinheit und inneren Stärke. Die Maharani selbst hat die Purdah 1967 verlassen, um ihren Gatten im Wahlkampf um ein Regierungsmandat zu unterstützen.

Der Film zeichnet nicht nur ein sehr persönliches Bild einer ethnographisch und historisch interessanten Institution, sondern wirft auch die Frage auf, welche Konsequenzen es für einen Filmemacher haben kann, wenn er seine eigene Familie dreht und mit ihr zusammenarbeitet.

Camera d’Afrique - 20 ans du cinéma africain

CAMERA D’AFRIQUE erzählt die Geschichte einer Handvoll Leute, zerstreut über den riesigen afrikanischen Kontinent, die seit 20 Jahren den selben Traum träumen: dem afrikanischen Kino zu dienen. Seit der Unabhängigkeit ihrer Länder stellen sich die afrikanischen Filmemacherinnen der Kamera. Mit finanziellen Schwierigkeiten, ohne technische Infrastruktur, nur ausgerüstet mit dem Wissen, daß das Kino die Welt verändern kann, kämpfen sie gegen starke westliche Filmindustrien an, die die Kinosäle Afrikas mit ihren Filmen bestücken. Das Ziel dieser filmemachenden Frauen und Männer besteht in der Entkolonialisierung der afrikanischen Leinwände, d.h. endlich afrikanische Filme mit afrikanischen Themen zu produzieren. Es kommen Sembène Ousmane, Med Honda, Safi Fayé, Oumara Ganda, Ola Balogun, Souleymane Cissé und Gaston Kaboré zu Wort. Das Ergebnis ist eines der erstaunlichsten Kinos der Welt - das afrikanische Kino.

Der Film zeichnet die Geschichte dieses Kinos nach, und besteht zu Teilen aus Auszügen der bekanntesten Filme Afrikas. (Festival Katalog 1987)