Krieg und Flucht

Zurzeit beschäftigen sich zahllose Filmschaffende mit den Konflikten im Nahen Osten, dem Krieg in Syrien, Flucht und Migration. Wir haben vier ganz unterschiedliche Filme zu dieser Thematik ausgewählt.    Unser Eröffnungsfilm CALLSHOP ISTANBUL als auch ZAATARI DJINN führen an Orte, wo Vertreibung und Abwanderung zum Stillstand kommen, in die Transitmetropole Istanbul und in eins der vielen Flüchtlingslager, die sich mit den Jahren in Ersatzstädte verwandeln. Beide lassen das Vergehen der Zeit gewahr werden – die reale Dimension von Festsitzen und Nicht-weg-können.   THE WAR SHOW dagegen führt durch die Jahre seit der Revolution in Syrien. Eine Gruppe junger weltoffener KünstlerInnen filmt sich selbst und gerät in den Strudel des Krieges. Der persönliche Dokumentarfilm berührt besonders, weil er nicht nur unmittelbares Erleben zeigt, sondern darin die politischen Zusammenhänge reflektiert. STRANGER IN PARADISE entstand auf Sizilien mit dort in Camps lebenden Flüchtlingen. Der Film ist ein mutiges Experiment zwischen Rekonstruktion und Improvisation, das viele kontroverse Fragen aufwirft. Wir erwarten eine spannende Diskussion mit einem Vertreter von der Produktion und einem beteiligten Migranten.

Callshop Istanbul

Hind Benchekroun, Sami Mermer
Kanada 2016 | 98 Min. | OmeU
Mo, 22.05.2017 19:00
Di, 23.05.2017 17:45
Istanbul: Brückenkopf zwischen Europa und Asien. Einfallstor für Reisende, Fliehende und Glücksuchende aus allen Teilen der Welt, deren Route sie hierherführt und oftmals zum Halten bringt. Hind Benchekroun und Sami … mehr

Stranger in Paradise

Guido Hendrikx
Niederlande 2016 | 77 Min. | OmeU
Fr, 26.05.2017 16:00
Ein Semidokumentarfilm in drei Akten: In einem Klassenraum sitzen drei Gruppen Geflüchteter einem Lehrer gegenüber. Der Lehrer ist Schauspieler, die Geflüchteten sind real. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan, Mali, Somalia, … mehr

The War Show

Andreas Dalsgaard, Obaidah Zytoon
Finnland, Syrien 2016 | 104 Min. | OmeU
Mi, 24.05.2017 10:00
Do, 25.05.2017 18:00
Obaidah Zytoon legt in ihrer Live-Radio-Sendung den Sound zur syrischen Revolution auf. So beginnt im März 2011 ihre persönliche Reise ins Ungewisse, voller Hoffnung und mit ungebremster Energie. Als Erzählerin … mehr

Zaatari Djinn

Catherine van Campen
Niederlande 2016 | 90 Min. | OmeU
Di, 23.05.2017 20:15
Mi, 24.05.2017 18:00

Über den Dächern der riesigen Zeltstadt ein Mädchen im wallenden Kleid mit einer Taube. Wo ist Rooster, der Hahn und beste Freund von Fatma?! Und dort blinkt ein Fahrrad verheißungsvoll inmitten der eingestaubten UNHCR Container in der Sonne…

Für Fatma (12), Ferras (10), Miryam (15) und Hammoudi (8) ist Zaatari, eines der großen Flüchtlingscamps im Nord-Osten Jordaniens, ihr Zuhause. 80 000 Menschen lebten im Sommer 2015 hier, mehr als 80 Prozent davon Kinder. Materielle Not und das Warten auf Neuigkeiten von zu Hause prägen den Alltag in diesem Zelte-Kosmos mitten in der Wüste, in dem der tägliche Wassertransport die einzige Verbindung zur Außenwelt zu sein scheint. Ein Ort voll mystischer Begegnungen und kindlicher Phantasie. Die Kamera nimmt die Perspektive der Kinder ein und folgt ihnen durch das Gewirr aus staubigen Straßen in ihre eigene Welt.

Catherine van Campen  geb. 1970. Sie studierte Geschichte an der Universität Amsterdam, arbeitete als Regisseurin und Autorin für das Radio. Nach mehreren preisgekrönten Hörstücken entstand 2007 ihr erster Dokumentarfilm ETERNAL MARSH, der u.a. im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt wurde. International bekannt wurde sie mit Anne Vliegt (2010), eine Dokumentation über ein Mädchen mit Tourette Syndrom, der auf mehr als 100 Festivals lief. Ihre Filme gewannen viele Preise. Weitere Filme: DRONA & ME (2009), PAINFUL PAINTING (2011), GARAGE 2.0 (2015).