Cinematografia Demartiniana

Program I: Rituals, Bemoun, Frenzy

Cecilia Mangini, Luigi di Gianni
Italy 1958-66 | 81 Min. | OmeU, OmU

STENDALI

Ital­ien 1960 / 11 Min. / .mp4 (Archiv­io Cinema del Reale) / OmeU

Regie: Cecil­ia Mangi­ni; Musik: Egisto Macchi; Text: Pier Paolo Pasolini

Die Rekon­struk­tion eines tra­di­tionellen Trauer­ritu­als von Bäuerin­nen der griechis­chsprachi­gen Min­der­heit in Apulien. Der Film zeigt die zer­furcht­en Gesichter der alten Frauen, ihre schwarzen Kopftüch­er, ihre den Takt schla­gen­den Füße. Sie umste­hen den offe­nen Sarg eines jung Ver­stor­be­nen, sie schwenken weiße Tücher und steigern sich mit ihrem Abschieds­ge­sang in eine gespen­stis­che Trance – Momente, die die Kamera sogar aus dem Blick­winkel des Toten aufze­ich­net. Erst dann kommen die Männer des Dorfes, heben den Sarg auf ihre Schul­tern und brin­gen ihn ohne die Frauen zum Friedhof.

IL MALE DI SAN DONATO

Ital­ien 1965 / 8 Min. / .mp4 (Archiv­io Cinema del Reale) / OF

Regie: Luigi di Gianni

Der Film doku­men­tiert ein außergewöhn­lich­es Läuterungsritu­al. Anlässlich einer alljährlichen Prozes­sion werfen sich unter­schiedlich­ste Men­schen spon­tan auf den Boden und winden sich, als ob in einem unsicht­baren Fege­feuer ihre Sünden wegge­bran­nt würden.

LA TARANTA

Ital­ien 1962 / 18 Min. / .mp4 (Archiv­io Cinema del Reale) / OmeU

Regie: Gian­fran­co Mingozzi

Obwohl gar nicht so giftig, hat der Biss der Taran­tel den Ruf, physis­che und geistige Störun­gen zu bewirken. Dieser Mythos hat seinen Ursprung in Südi­tal­ien, wo orgiastis­che Rit­uale ihn viele Jahrhun­derte hin­durch über­liefer­ten. Um 1700 begann die Römisch-Katholis­che Kirche zu inter­ve­nieren und die ange­blichen Opfer der Taran­tel mit der Anbe­tung einer Statue von St. Paulus zu kuri­eren. Zur Musik von Geige, Tam­bourin und Akko­rdeon würde der Teufel aus­getrieben. Dieser Exorzis­mus wurde jedes Jahr an einem Ern­te­tag, dem 28. Juli ver­anstal­tet. In Schwarzweiß und mit einem Kom­men­tar illus­tri­ert LA TARANTA die Geschichte des Mythos.

MARIA E I GIORNI

Ital­ien 1959 / 10 Min. / .mp4 (Archiv­io Cinema del Reale) / OmU

Regie: Cecil­ia Mangi­ni; Musik: Egisto Macchi

Mit staunen­der Bewun­derung wird das Leben einer alten Bäuerin gezeigt. Der Film kon­trastiert die Gewohn­heit­en und Rit­uale ihrer Welt mit den spielerischen Rit­ualen von Kindern.

TEMPO DI RACCOLTA

Ital­ien 1966 / 14 Min. / 35mm (Arse­nal Berlin) / OmU

Regie: Luigi di Gianni; Kamera: Clau­dio Racca; Mon­tage: Renato May; Musik: Egisto Macchi; Text: Arturo Gis­mon­di; Pro­duk­tion: Egle Cinematografica.

Ein ein­dringlich­er Film über die Arbeit des Oliven­sam­melns in Kal­abrien und einer der weni­gen wirk­lich guten Filme über bäuer­liche Mühe und Arbeit, über Aus­beu­tung und Kargheit. Junge Frauen sam­meln in wah­n­witzigem Tempo Oliven vom Boden auf und schüt­ten sie in Körbe.

MAGIA LUCANA

Ital­ien 1958 / 20 Min. / sw / 35mm (Arse­nal Berlin) / OmU

Regie: Luigi di Gianni; Buch, Text: Romano Calisi, Luigi di Gianni; Kamera: Clau­dio Racca; Wiss. Beratung: Ernesto de Mar­ti­no; Samm­lung der Volk­slieder: Diego Carpitel­la; Mon­tage: Maria Rosada; Kom­men­tarstimme: Arnol­do Foä

Aus­ge­hend von einer magis­chen Beschwörung des Unwet­ters werden All­t­ags­bilder aus dem bäuer­lichen Milieu in der südi­tal­ienis­chen Prov­inz Basil­i­ca­ta gezeigt: Lan­dar­beit, häus­lich­er Alltag, Armut, magis­che Prak­tiken. Land­schaften, Gesichter wie aus Stein. Visuell ein­dringliche Bilder. Mundorgel-Musik. Der Film erhielt 1958 auf dem Film­fes­ti­val Venedig den Preis für den besten Dokumentarfilm.

No Eng­lish trans­la­tion available. LA CANTA DELLE MARANE Ital­ien 1962 | 11 Min. | Farbe | .mp4 (Archiv­io Cinema del Reale) | OmU Regie: Cecil­ia Mangi­ni; Musik: Egisto Macchi; Text: Pier … read more