LIFE OF IVANNA

Die energische Ivanna lebt mit fünf Kindern in einem winzigen Schlittenwagen. Sie gehört zu den nomadischen Nenets, die in der arktischen Tundra Rentiere züchten. Es ist ein rauhes, aber auch freies Leben. Jedoch hat sie keine eigenen Tiere mehr und wird bald in die Stadt ziehen müssen, um dort zu arbeiten. Der Vater ihrer Kinder lebt schon in der Stadt, trinkt zu viel, auf ihn kann sie nicht bauen. Die Stadt birgt viele Gefahren und es ist ungewiss, ob das moderne Leben besser sein wird. Aber Ivanna ist stark – sie scheint auch die Kamera in ihren Bann gezogen zu haben.  

Am 13.05. wird der Film gleichzeitig im NATIONAL INSTITUTE OF DESIGN als Teil unserer #Junction_Ahmedabad gezeigt, gefolgt von einer gemeinsamen Diskussion.

Renato Borrayo Serrano geb. in Guatemala, lebt seit 2012 in Russland. 2017 Abschluss in Dokumentarfilmregie an der All-Russian State University of Cinematography in Moskau. Sein Kurzfilm FILM FOR CARLOS lief 2017 auf dem Freiburger Filmforum und erzielte internationale Preise auf vielen Festivals. 

Regie: Renato Borrayo Serrano
Kamera: Renato Borrayo Serrano, Daria Sidorova
Musik: Timo Steiner
Verleih: CAT&Docs

THE GOLDEN BUTTONS

Der russische Präsident Vladimir Putin gründete 2016 die Nationalgarde, die offiziell für öffentliche Ordnung sowie Terror- und Extremismusbekämpfung zuständig ist. Doch tatsächlich ist sie Putin direkt unterstellt und dient ihm zur Unterdrückung von Regimegegnern. Zur Ausbildung für diese Eliteeinheit werden die Jungen schon in der Kindheit herangezogen.
Unter dem Vorwand, die Kinder fotografieren zu wollen, erhalten die Filmschaffenden Zugang zu einer der Schulen, aber ihr eigentliches Ziel ist es, den Hintergrund kennenzulernen. Daraus ist eine Collage aus Sätzen, Beobachtungen und Gesichtern entstanden.

In diesem Film geht es um Kindheit und Männlichkeit, Disziplin und Stärke und um eine Eliteninstitution, die nicht gerne gefilmt wird. Es ist ein listiger Film, in dem die Stimmen im Hintergrund oftmals mehr erzählen als die Bilder, die wir sehen.

Buch & Regie: Alex Evstigneev
Produktion: Alex Kozmenko
Kamera: Alex Evstigneev, Liza Popova
Montage: Sasha Gusarova
Tonbearbeitung: Michael Tyukalin
Komposition: Iliya Nasirov
Kontakt: ekaterina@eastwood.agency

SECRETARY OF IDEOLOGY

Iwan Komendantow ist erst 16 Jahre alt, aber er ist überzeugter Kommunist und Sekretär für Propaganda in der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol in Moskau. Er will schnell erwachsen werden und lässt sich auch von Kritik an seiner Übereifrigkeit durch Vorgesetzte nicht entmutigen. Also nimmt er mit Begeisterung jede Aufgabe an: sei es der Aufstieg Russlands in der Weltwirtschaft oder die besondere Herausforderung, eine Beziehung mit einem Mädchen zu führen.

Dem Filmemacher gelingt eine ungewöhnliche und respektvolle Nähe zu einem eigensinnigen und unbeirrbaren jungen Menschen mit klaren Idealen, der das Handwerk der Politik erlernen möchte. Ist das Russlands Zukunft?

Regie, Buch, kamera, Montage: Yuriy Pivovarov
Ton: Yuriy Geddert
Kontakt: y_pivovarov@inbox.ru

Film for Carlos

Carlos kommt in Moskau zur Welt. Seine Mutter ist Russin, sein Vater Guatemalteke. Dieser versucht seine Schwiegereltern vergeblich von einem Besuch abzuhalten, denn mit ihrer angebotenen Hilfe kommen auch unwillkommene Ratschläge und Meinungen ins Haus: Wieso trägt ihr Enkel keinen russischen Namen? Weshalb gründet ihre Tochter mit einem Nicht-Russen eine Familie? Der Film dokumentiert diesen Besuch und zeigt mit einer beklemmenden Nähe die schwierige Beziehung mit Carlos‘ Großeltern und deren Liebe zum „Russischen Reich“. Eine schockierende, aber auch humor- und liebevolle Begegnung mit einer transkulturellen Familie in Russland. 

SCHASTJE

Der in der Milchkanne verklemmte Kopf einer Kuh, die Haarwäsche einer Frau mit einem Rest geronnener Milch, eine sich in Bewegung setzende Herde. Dvortsevoj arbeitet mit der spektakulären Aussagekraft des Fragments. Jeder dieser Momente entfaltet sich mehrfach in seiner Bedeutung. Ein Film als ethnographisches Gedicht über einen Winkel in der Steppe Kasachstans. Der Regisseur entdeckte diesen Ort zufällig. Um das Leben dort kennenzulernen, verbrachte er über einen Monat bei der Familie eines Hirten. Sie gewöhnten sich an die Kamera: »Ich wollte alles drehen wie es geschah, ohne Verabredung, ohne Lüge.« 

Sergej Dvortsevoj wurde 1962 in Kasachstan geboren. 1992 machte er seinen Abschluß an der Moskauer Filmschule VGIK. SCHASTJE ist sein Regiedebüt.

Holy God

Self-portrait. In 1998 our family came under armed attack. We were able to escape and we fled Grozny. We have been silent about it since”. Vladlena Sandu tells an incisive and dignified story about herself, her mother and grandmother, the physical and psychological trauma and the ordinary existence of a refugee, including dog food, homelessness and intensive care. On New Year’s Day Putin pays tribute to the soldiers who are fighting terrorism. (IFFR)