ALPHABET OF HOPE

Ein Stück einsames, bergiges Land entlang der bulgarisch-griechisch-türkischen Grenze, ein paar Kilometer lang und wenige hundert Meter breit. Kaum jemand lebt hier noch, seit die bulgarische Regierung in den 1980er Jahren eine radikale Christianisierung durchzusetzen versuchte, die so weit ging, dass Türken slawische Namen annehmen mussten. Die meisten Bewohner flohen in die Türkei. Der Film konzentriert sich auf einige wenige christliche und muslimische Familien, die hier noch leben und alle Strapazen auf sich nehmen, um ihren Kindern eine ausreichende Erziehung zu sichern. Da fast alle Schulen geschlossen wurden, müssen die Kinder täglich bis zu 140 Kilometer zur letzten noch bestehenden Schule fahren – im Morgengrauen, im Lastwagen, bei Regen und bei Schnee. Dort lernen sie alle zusammen: Bulgaren, Türken, Roma. Der gegenseitige Respekt für den anderen Glauben, aber auch Identifikationsfiguren wie ein Lastwagenfahrer und der örtliche Arzt, geben den Eltern und den Kindern die Hoffnung, auch in Zukunft gemeinsam in dieser abgeschiedenen Gegend leben zu können. 

Stephan Komandarev, geboren 1966. Medizinstudium, Filmstudium an der Neuen Bulgarischen Universität in Sofia. Filme: DOG’S HOME (2000); THE WAY OF HARMONY (2002); BREAD OVER THE FENCE (2002); ALPHABET OF HOPE (2003).