WHOSE PAINTINGS?

WHOSE PAINTINGS? ist eine ethnographische Dokumentation einer Begegnung und Konversation zwischen Alwin Belak, einem amerikanischen Kunstsammler russisch-jüdischer Abstammung, der sich auf das Sammeln von Rajput-Miniaturen aus Indien spezialisiert hat, und Jayasinhij Jhala, einem indischen ‘Visual Anthropologist’ aus Rajasthan, der an der Temple Universität in Philadelphia lehrt.

Teils Konfrontation, teils Zusammenarbeit, zeigt diese gemeinsame Betrachtung der Malereien in einem Appartement der Oberschicht in Philadelphia die unterschiedlichen Standpunkte, welche die beiden Protagonisten in ihrer Haltung zu diesen kulturellen Schätzen einnehmen. Die Ansichten der beiden ergänzen sich nur teilweise, oft reden sie aneinander vorbei. Diese Dynamik liefert spannende Informationen und Einsichten in so unterschiedliche Gebiete wie Kunsthandel, Kultur und Ästhetik der Rajputen und deren Geschichte. Der Diskurs wirft aber auch Fragen zur Problematik des kulturellen Erbes auf. Welches sind die Rechte und Pflichten gegenüber Individuen, Gemeinschaft, Nation und der Welt als Ganzes im Bezug auf Kunsttraditionen, deren Wert und Besitz?

Durch das Fenster dieser ganz speziellen Begegnung führt das Video die Zuschauer zu Fragen über Sammeln, Teilen, Schützen, Restaurieren, Veröffentlichen, Vermarkten und Besitzen von Objekten, deren Bedeutung eine andere war in der Kultur, in der sie geschaffen wurden, als in der, in der sie heute zu finden sind.
(Jayasinhji Jhala)

A ZENANA - SCENES AND RECOLLECTIONS

In indischen Palästen liegen die Frauengemächer, Zenana genannt, in den unzugänglichsten Flügeln. Bis vor kurzem lebten die zum Palast gehörenden Frauen hinter abschirmenden Mauern und bronzenen Toren, die des nachts verriegelt wurden.

Der Film erzählt vom Leben der Frauen in Dhrangadra im nördlichen Indien, dem Sitz und Machtzentrum der Jhala -Rajputs seit dem 11. Jahrhundert bis 1947. Der Film stützt sich auf Lieder, Tänze und Geschichten, welche die Frauen erzählen. Eine der Hauptfiguren ist die Maharani selbst, die Mutter des Filmemachers. Sie und die anderen stellen Überlegungen an zur traditionellen Frauenrolle, zu ihrem früheren Eingeschlossensein, der Purdah, und zum Ideal der weiblichen Reinheit und inneren Stärke. Die Maharani selbst hat die Purdah 1967 verlassen, um ihren Gatten im Wahlkampf um ein Regierungsmandat zu unterstützen.

Der Film zeichnet nicht nur ein sehr persönliches Bild einer ethnographisch und historisch interessanten Institution, sondern wirft auch die Frage auf, welche Konsequenzen es für einen Filmemacher haben kann, wenn er seine eigene Familie dreht und mit ihr zusammenarbeitet.