The laundry room

In einem Mietsblock in Lausanne mit 80 Parteien, deren vielsprachige Namen sich der Postbote niemals merken wird, stehen den MieterInnen aus verschiedensten Nationen vier Waschmaschinen und Trockner zur Verfügung. Einmal in der Woche zwei Stunden für jede/n. Das klingt übersichtlich, klappt aber nicht. Der Plan hängt an der Wand, und dennoch wird Claudina, die neue Wäschefrau, ständig mit Beschwerden unterschiedlichster Art überschüttet – nicht nur die Wäsche betreffend. Die Waschmaschinentrommeln rotieren und mit ihnen die Gemüter.

Die Kamera verlässt so gut wie nie den engen Hausflur, wo der winzige Waschraum zwischen Eingang und Fahrstuhl untergebracht ist (nicht im Keller wie sonst, denn dort wohnen Prostituierte) und ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Dieses Nadelöhr wird zur Bühne der gegenseitigen Empfindlichkeiten und auch das Filmteam bleibt nicht unkommentiert. Der Schlüssel zum Waschraum ist nicht der Schlüssel zur Welt, aber zu einem hochaktuellen Film über den Alltag in Europa, nicht nur am Rand der Gesellschaft.

 

Frédéric Florey and Floriane Devigne take us on a static journey of discovery into a rarely seen world inside Switzerland: the world of the socially excluded people. It is a rather black comedy set inside the laundry room of a Lausanne apartment block. The foundations of society itself are sketched out or perceived in this microcosm where dirty laundry is almost aired in public.” (www.visionsdureel.ch)

 

Floriane Devigne

geboren 1977 in Lausanne, 1997 Abschluß an der Abt. für darstellende Kunst, INSAS, Brüssel. Schauspielerin und Regisseurin. Filme: LA BOITE À TARTINES (2007), UNE PLACE AU SOLEIL (dok. TV-Episode, 2013).

 

Frédéric Florey

geboren 1971 in Genf, 2002 Abschluß an der HEAD (Haute École d’Arts et Spectacles), Genf. 2002-05 Assistent in der Filmabteilung der HEAD. Filme: ROTSCHILD BOULEVARD (2012), LES SAISONS DE MARIE-THÉRÈSE CHAPPAZ (2009), TERRE PROMISES (2006).